Berlin Berlin
Eine spritzig musikalische Reise
Theater an der Luegallee und Trio GesangvereinMit Peter Berkessel, Olaf Cless, Helga Mangold, Ingrid Wanske
Regie: Joachim Meurer
Bequem hinsetzen, Rauchen einstellen, entspannen: Schon sind Sie mittendrin in der knapp zweistündigen Stadtrundfahrt durch die Metropole Berlin. In spritzigen Szenen, gewürzt mit einer Portion frechem Humor und Berliner Schnauze geht es im Schnelldurchgang vom Zoo zum Regierungsviertel, vom Ku-Damm ins Rotlicht-Milieu und vom Museum zur Disco.
Das alles natürlich mit der U-Bahn. Sie fährt nicht nur von Ort zu Ort, sondern auch quer durch die Jahrzehnte und so sitzen Sie mal im Sonderzug nach Pankow, mal in der Linie eins. Nie können Sie sicher sein, wo die U-Bahn gerade hält. Nur eins ist sicher, Sie werden am Ende gut gelaunt und gut unterhalten aussteigen.
Das alles natürlich mit der U-Bahn. Sie fährt nicht nur von Ort zu Ort, sondern auch quer durch die Jahrzehnte und so sitzen Sie mal im Sonderzug nach Pankow, mal in der Linie eins. Nie können Sie sicher sein, wo die U-Bahn gerade hält. Nur eins ist sicher, Sie werden am Ende gut gelaunt und gut unterhalten aussteigen.
Presse
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S. Thiel, Neue Rhein Zeitung, 15.10.2007
Titel: Eine Reise an die Spree - An der Luegallee hatte Samstagabend „Berlin, Berlin“ Premiere. Oma und Opa erinnern sich 2070 an die Loveparade
Dass Dietrich Schäufele aus Böblingen bei der Diskussion um die Herkunft der CurryWurst den Kürzeren zieht, ist vorhersehbar. Dass Olaf Cless, der den reiselustigen Schwaben auf der Bühne mimt, an der Lautfärbung seiner Figur noch etwas feilen sollte, mag hier als freundschaftlicher Ratschlag verstanden werden. Denn alles in allem sorgen die Darsteller im Theater an der Luegallee mit ihrem Stück „Berlin, Berlin" für Kurzweil. Der Besucher wird - der Titel. deutet es an - auf eine amüsante „Berliner-Luft-Reise" mitgenommen und bemerkt schon zu Beginn der Vorstellung, wie nicht nur der eigene Fuß bei vertrauten GassenhauerRhythmen auf und ab wippt. Gemeinsam mit Fremdenführerin Elfriede (Ingrid Wanske) und ihren Schützlingen Schäufele, der Hanseatin Marlene (Helga Mangold) und einem Bochumer Urgestein (Peter Berkessel) geht es von Oberkassel nicht nur im „Sonderzug nach Pankow", sondern auch mal eben ins Jahr 2070. Dort gedenken Oma und Opa der Loveparade. Zurück in der Gegenwart erfahren die Mitreisenden, dass noch längst nicht alle Berliner mit Marlene Dietrich ausgesöhnt sind, Nofretete schon ewig ihren Kopf hinhält und der Zuhälter Franz gerne mal mit dem Taschenmesser Bilanz zieht. Die Auswirkungen der Globalisierung in Form von Fast-food-Ketten werden nebenbei ebenso diskutiert, wie gängige Klischees ausgetauscht. So geht beispielsweise für Schäufele das Abendland unter (als die kopftuchbedeckte Leila aus Kreuzberg Arbeit findet) und dem Zuschauer ein Herz für Tiere auf (wenn im Schatten des Brandenburger Tores endlich auch Eisbär Knut zum Zuge kommt). Zwei Stunden später verlassen Darsteller und Zuschauer die Hauptstadt. Glücklich, Düsseldorfer zu sein.
Claus Clemens, Rheinische Post 15.10.07
Titel: Berlin liegt an der Luegallee
Das Theater an der Luegallee ist umgezogen nach Berlin. Vorläufig nur auf der Bühne. Mit seinem neuen Programm unternehmen Joachim Meurer und seine Mannschaft eine musikalische Reise in die Hauptstadt. Olaf Cless arrangierte zahlreiche der bekanntesten Liedklassiker zu einem unterhaltsamen Potpourri. Drei Touristen haben bei „Berliner-Luft-Reisen" eine Stadtrundfahrt gebucht. Und gleich beim ersten Stopp kommt es zum Streit. Der Bochumer will den bundesweiten Rang der Berliner Currywurst nicht anerkennen und hält mit einem melancholischen Ruhrpott-Solo dagegen. Später, beim Anblick des Berliner Bären „in echt", werden sich alle einig sein in ihrer Begeisterung: einen leibhaftigen „Knut" als Stadt-Maskottchen zum Knutschen, das haben bisher nur wenige Städte geschafft. Den vorlauten Schwaben namens Schäufele nimmt die wenig mundfaule Fremdenführerin schnell auf die Schippe. Und spätestens bei Molle mit Korn wird aus der zickigen Dame aus Hamburg eine ganz beschwingte Marlene. Die dann mit Udo Lindenbergs „Sonderzug nach Pankow" auch noch einen fidelen norddeutschen Berlin-Beitrag liefert. Die zahlreichen Kostümwechsel der vier Darsteller erlebt das Publikum in beeindruckender Geschwindigkeit. Ob Dame im Streit mit Leierkastenmann am Kurfürstendamm oder Harry Belafontes tänzelnde Bananendealer- die Truppe präsentiert sich mit Pfiff. Und die Frage, was Bananen mit Berlin verbindet, sollte man sich mit historischem Blick über die Mauer lieber sparen. Die Mauer kommt übrigens auch auf die kleine Oberkasseler Bühne: in handlichen Stückchen als Mitbringsel.