Das Helena-Prinzip
Solostück von Miguel des Arco
mit Saskia Leder, Regie: Sascha von Donat
Hier hat die Frau Entscheidendes zu sagen. Nicht irgendeine Frau. Die schönste Frau der Welt. Helena.
SIE ergreift bei uns das Wort, weil etwas richtig gestellt werden MUSS:
die - ganz typisch - aus Männer-Sicht "überlieferte" story vom "Kampf um Troja". Auch dieser, ein zehnjäriger Krieg, entsprang der toxischen Männlichkeit zweier Alpha-Tiere. Prinz Paris (Troja) hatte dem König Menelaos (Sparta) die Frau ausgespannt.
Und nun wurde alles, was nur ging, eingespannt, um im Kampf dieser beiden Alpha-Männchen die Trophäe Helena zu gewinnen.
Das "Helena-Prinzip" erinnert nachdrücklich daran: Immer schon wurde ja um "irgendwas" gekämpft. irgendwas, was Männer (haben) wollten und worunter Frauen gelitten haben. Schon seit alters her heißt es nachher "vae victis" (Wehe den Besiegten). Die Sieger bestimmen mit ihrer Propaganda, was die Nachwelt glauben soll, ihre Sicht deutet die Geschichte so, wie wir sie in der Schule lernen / gelernt haben.
Bei uns ergreift Helena - von ihrem göttlichen Vater Zeus zu ewigem Leben verurteilt - das Wort, um die Geschichte des "Kampf um Troja" aus ihrer Perspektive, dem Blickwinkel der zum Objekt der Männer-Phantasien degradierten Frau, zu erzählen.
Saskia Leder in einer mitreißenden Performance, die mit einem Mix aus Schauspiel, Musik und Tanztheater-Elementen die Zuschauerinnen (und auch wohl die Zuschauer) nachhaltig berührt.
(Stückdauer: 1'10 ohne Pause)