Fitzfinger
Ein groteskes Stück von Johann Jakob Wurster
Mit Joachim Meurer, Wolfgang Wirringa, Wilfried Pennekamp"Fitzfinger" ist eine groteske Farce über Arbeitslosigkeit, die auch auf der Management-Ebene nicht halt macht. Der Autor jongliert mit der Angst vor Gesichtsverlust und der Zwanghaftigkeit der immer Erfolgreichen. Am Ende bleibt die Frage: Wer ist Fitzfinger? Ein realer Bewerber oder das Alter Ego von Personalchef Schott, dem Erfolgsgewohnten, der nicht länger die Augen verschließen kann vor seiner Machtlosigkeit und der Sinnlosigkeit seines Tuns. Doch zwischen Erkennen und Handeln klafft eine Lücke, die ihn am Absprung hindert.
Presse
Aus der Presse
Christian Kolb, Juni 2007 in
Therapy - das Lifestyle-Magazin
Heutzutage ist es schwierig an einen Job zu kommen. Die zahlreichen Bewerber müssen sich von ihren Konkurrenten absetzen und beweisen, dass sie der Wunschkandidat sind. Auch Hartnäckigkeit ist hierbei gefragt. So versucht auch Herr Fitzfinger, den Personalchef für sich zu gewinnen. Mit allen möglichen Strategien will er ihm beweisen, dass er unentbehrlich für ihn ist. Das tritt auch bald darauf ein. Doch Fitzfingers Unterfangen grenzt an das Skurrile.
Wer ist Fitzfinger? Es ist ein Mann mit grau melierten Haaren, einem sympathischen Ausdruck und Bewerbungsunterlagen, die erstklassig erscheinen. Dies wäre ein guter Grund ihn einzustellen. Doch auf seine Rückfrage nach dem Bewerbungsgespräch wimmelt ihn Personalchef Schott unbeirrt ab. Schott, gespielt von Joachim Meurer, ist unbarmherzig und schickt Fitzfinger fort. Aber was ist das? Dieser steht noch Stunden später auf dem Flur vor seinem Büro. Ein ungewöhnliches Jeu à deux beginnt, bei dem die Zuschauer mal lachen, mal fest mit dem Kopf schütteln oder sogar raunen. „Fitzfinger“ ist eine Komödie von Johann Jakob Wurster, die allerdings angesichts der heutigen Lage auch schnell zur Drama-Komödie wird.
Noch bis zum 17. Juni spielen Joachim Meurer, Wolfgang Wirringa und Wilfried Pennekamp das Stück unter Regie von Ingrid Wanske im Theater an der Luegallee in Düsseldorf. Es ist interessant festzustellen, wie unterschiedlich die Zuschauer das Ende des Stückes deuten. Was will uns Wurster damit sagen? Vielleicht sollte man einfach das Geschehen auf der kleinen, von Scheinwerfern ins Licht getauchten Bühne auf sich wirken lassen und über die witzigen Ideen von Fitzfinger schmunzeln.
Es ist eine wahrhaft gute Schauspielleistung des männlichen Trios. Viele Emotionen und Gefühlsausbrüche werden dargestellt und so realistisch verkörpert, dass man sich schnell in die jeweiligen Charaktere einfühlt und mitfühlt. „Fitzfinger“ – ein etwas anderes Stück, das begeistert.
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