Willkommen in deinem Leben
Komödie von Michael McKeever, anrührend und romantisch
Mit Wolfgang Wirringa, Helga Reichert, Iris Droste/Ingrid Wanske, Wilfried Pennekamp, Joachim Meurer„Willkommen in deinem Leben“ ist eine melancholische schwarze Komödie mit Wortwitz und einer guten Portion Situationskomik. Charly Cox stand bisher nicht gerade auf der Sonnenseite des Lebens. Zu ängstlich, um seine Träume zu verwirklichen, begnügte er sich mit dem Mittelmaß. Auch die große Liebe blieb ein unerfüllter Traum. Erst eine unheilbare Krankheit lässt ihn erkennen, was er versäumt hat. An der Schwelle zum Tod lernt Charlie die junge Nell kennen und bekommt seine zweite Chance, für sein Leben und für die Liebe zu kämpfen und vielleicht dem Tod ein Schnippchen zu schlagen ...
Presse
Aus der Presse
Titel: Tod und Liebe im MotelDüsseldorfer Hefte 04-2008. Von Olaf Cless
Tod und Liebe im Motel - Das Theater an der Luegallee zeigt die Tragikomödie „Willkommen in deinem Leben“
Das Stück hat kaum begonnen, schon kommt Widerspruch: „So willst du anfangen?“, wird Charlie Cox barsch gefragt. Er hat gerade von seiner Autofahrt durch die Wüste von Arizona erzählt, und von dem Punkt am Horizont, der sich als ein Anhalter entpuppte, ausgerüstet mit einem Pappschild mit der Aufschrift „Nirgendwo". Dieser merkwürdige Tramper namens Wally ist es selbst, der nun Charlie in die Parade fährt und ihn drängt, an den wirklichen Anfang der Geschichte zurückzugehen. Und der ist gar nicht schön: Ein Arzt teilt Charlie trocken mit, dass dieser an einer tückischen Krankheit leidet und nicht mehr lange leben wird. Charlies Flucht in die Wüsteneinsamkeit war bereits Reaktion auf diese grausame Botschaft. Aber wer ist dieser Wally, der nicht mehr von Charlies Seite weicht und, zu dessen Schrecken, alles über ihn weiß? Es ist sein Tod - die Schicksalsgestalt, die schonungslos und schnoddrig darauf drängt, die Sache zu Ende zu bringen. Doch erst einmal bleibt Charlie in der Einöde hängen. Nicht er gibt seinen Geist auf, sondern der Motor seines Wagens. Und so landet er mitsamt seinem hartnäckigen Begleiter im einzigen Motel weit und breit. Hier waltet, Autor Michael McKeever hat es ohne Umschweife so gefügt, die junge Witwe Nell. Sie wird auf Trab gehalten von ihrem pflegebedürftigen Schwiegervater (häufiges Klingeln aus der Kulisse genügt, seine Existenz zu verbürgen) und etwas zu fürsorglich beschützt vom guten Nachbarn Travis. Da kommt ihr der sympathische, wenn auch schüchterne Charlie Cox, der hier in der Abgeschiedenheit sein erstes richtiges Buch schreiben will, gerade zur rechten Zeit hereingeschneit. Ab dem Moment, da Nell als Dritte ins Spiel kommt, entwickelt McKeevers Tragikomödie neuen Witz. Wally, der Tod, bleibt nämlich stets weiter anwesend, aber nur für Charlie selbst (und für die Zuschauer). Für Nell existiert er nicht, sie nimmt all seine drastischen Einmischungen nicht wahr, mit denen er Charlie zusetzt, auf dass dieser sich ins Unausweichliche schicken möge. Köstliche Situationskomik schlägt das Stück aus diesem Mit- und Durcheinander realer und allegorischer Figuren - erst recht als dann noch Wallys Gegenspielerin, die Liebe, leibhaftig auf den Plan tritt und ihrerseits den Kampf um Charlies Seele aufnimmt. Wechselweise bearbeiten beide Schicksalsmächte ihren Charlie, der Tod schürt dessen Verzagtheit und verhöhnt alle Liebesregungen als läppische Illusion, die Liebe wiederum feuert Charlie temperamentvoll an, seine Chance zu ergreifen, auch und gerade wenn es die letzte in seinem Leben ist. Wolfgang Wirringa ist der tapfer mit sich ringende Spätblüher Charlie, Joachim Meurer sein amüsant ätzender schwarzer Gevatter, Iris Droste bzw. Ingrid Wanske geben der Liebe prägnant Gestalt, Helga Reichert verkörpert die sympathisch zuversichtliche Nell, und Wilfried Pennekamp verleiht seinem Travis am Ende unverhofft rührende Züge. Eine stimmige Inszenierung (Ingrid Wanske) dieses Stücks, das auf deutschen Bühnen bislang noch kaum zu sehen war.