Witwendramen
Frauen allein zu Haus
Eine Theaterrevue von Fitzgerald Kusz
Kusz, der „Chronist der Allerweltsdinge“ beweist mit dieser Revue einmal mehr, wie unterhaltsam und komisch es sein kann, Alltagsbeobachtungen in Szene zu setzen.
Pointiert und mit hintergründigem Humor beschreibt er seine Witwen, die nur eins verbindet: „Dass ER nich mehr is.“ Ansonsten könnten die Damen unterschiedlicher kaum sein, die sich da auf der Bühne präsentieren. Aber man erkennt sie alle wieder und darf schmunzeln, mitfühlen und lachen.
Pointiert und mit hintergründigem Humor beschreibt er seine Witwen, die nur eins verbindet: „Dass ER nich mehr is.“ Ansonsten könnten die Damen unterschiedlicher kaum sein, die sich da auf der Bühne präsentieren. Aber man erkennt sie alle wieder und darf schmunzeln, mitfühlen und lachen.
Termine:
24. bis 29. April
22. Mai bis 3. Juni
täglich außer montags 20.00
sonntags 19.00
Presse
Aus der Presse
Titel: Trauerdramen voller LebenAntonia Kasparek, Westdeutsche Zeitung, 10. April 2007
Premiere: Drei Frauen leisten in „Witwendramen“ an der Luegallee Trauerarbeit der besonderen Art.
Düsseldorf. Sie hießen Fritz, Anton oder Heinz – und ihre Frauen wissen jetzt endlich, wo die drei stecken: Sie sind nämlich tot! „Es ist eben besser, der zweite Mann einer Witwe zu sein, als ihr erster“, resümiert Witwe Nummer eins, alias Ingrid Wanske, und die beiden anderen Damen in schwarz (Helga Jeske und Iris Droste) nicken verständnisvoll.
In Szenenfolgen arrangieren sich die Witwen mit ihrem Schicksal
„Witwendramen“ heißt die Theaterrevue des Nürnberger Schriftstellers Fitzgerald Kusz, die in der Regie von Joachim Meurer am Theater an der Luegallee Premiere feierte. Es sind Szenenfolgen – „Short Cuts“ – für drei Darstellerinnen, die versuchen, sich auf unterschiedliche Art mit ihrem Schicksal zu arrangieren. Denn „ohne Mann biste nichts wert“, denken die Damen und sind nun auf der Suche nach dem späten Glück.
Der einzige Mann, der in diesem reinen Frauenstück auf die Bühne darf, ist Axel Weggen am Klavier – und doch dreht sich den ganzen Abend über alles nur um sie: die Herren der Schöpfung. Ob auf dem Friedhof, der Parkbank oder im Café – die wilden Witwen rechnen mit ihren verblichenen Ehemännern ab. Mit verzweifeltem Hass und auch alkoholischer Hilfe artet die Trauerarbeit mal in verbale Leichenschändung aus, mal wird der Verstorbene nachträglich zum Helden.
Die makabre Banalität kümmerlicher Hinterbliebenenromantik erschreckt zuweilen, da sie nachvollziehbar ist. Denn was tun, wenn plötzlich der einzige Mann im Haus der Hund ist? Die eigenen Krankheiten und die Gewohnheiten der Nachbarn werden zum Lebensmittelpunkt. Männerfeindliche Witze wechseln sich mit trostlos berührenden Liedern und Episoden ab. Da traut sich eine Frau erst ein Jahr nach dem Tod ihres Mannes an seinen Schrank und trägt fortan immer seine Jacke. Eine andere Dame lamentiert über ihren Hut – und redet doch von ihrem verstorbenem Ehemann.
Mancher Mann hat sich vom Prinzen zum Frosch entwickelt
Das Stück zeigt Trauer, aber auch Erleichterung über den Tod des langjährigen Partners, der sich in vielen Fällen im Laufe der Ehe vom Prinzen über einen Frosch zur Kröte verwandelt hat. Da tanzt eine Witwe auch schon mal freudig auf dem Grab des Angetrauten, dem sie sich erst posthum die Meinung zu sagen traut. Ein unterhaltsamer Abend, voll ungebrochener Lebensenergie, der aber auch nachdenklich macht. Geschichten, die von Unterdrückung, aber auch aufkeimendem Selbstbewusstsein erzählen. [...]